Der Manchester Terrier


Im Gegensatz zu praktisch allen Terrierrassen Großbritanniens, die ihren Ursprung in verschiedenen ländlichen Gegenden haben, wurde dieser in vieler Hinsicht besondere Terrier in den Industriegebieten Nord-Englands gezüchtet. Als Sportgefährten setzten ihn die dortigen Arbeiter für die Jagd auf Ratten und ähnliches Kleingetier ein, das an den Kanalufern sein Unwesen trieb.

Der mit schneller Auffassungsgabe versehene flinke ,,Black and Tan Terrier', wie er ursprünglich genannt wurde, brachte ideale Voraussetzungen mit, die Schädlinge unter Kontrolle zu halten. Der glatthaarige Schlag des "Old Black und Tan Terrier" stellte die Ausgangsbasis, auf der sich der Manchester Terrier entwickelt hat. Vermutet wird, dass darüber hinaus leicht gebaute Staffordshire Terrier zu der Entwicklung beigetragen haben, ebenso die Einkreuzung von Whippets, dem der heutige Manchester seine Eleganz verdankt.

Als in Birmingham 1860 die erste Hundeausstellung veranstaltet wurde, war der Black und Tan Terrier die einzige Terrierrasse mit eigener Klasse. Er muss also schon zu damaliger Zeit als etablierte Rasse betrachtet worden sein. Seinen heutigen Namen ,,Manchester Terrier" erhielt er jedoch erst gegen Ende des letzten Jahrhunderts. Diese Namensgebung gab viel Ärger und Streitereien unter den Züchtern. Die Stadt Manchester und Umgebung waren aber zu jener Zeit tatsächlich Mittelpunkt in der Zucht der meisten Black and Tan Terrier. Daher war diese Namensgebung keinesfalls willkürlich.

Max Hartenstein führte die Rasse um die Jahrhundertwende in Deutschland ein. Noch im letzten Weltkrieg wurden einige Würfe gezogen, dann jedoch verlor sich die Spur der alten Linien.

Erst 1971 wurde wieder ein Manchester Terrier nach Deutschland importiert und im KLUB FÜR TERRIER unter der ZBNr. 1 eingetragen. Erst seit 1977 werden in Deutschland kontinuierlich Manchester Terrier gezüchtet. In Holland hat diese schöne Rasse eine längere Tradition, ebenfalls in Frankreich und Italien. Schweden, Belgien, Schweiz und Österreich folgten.

Die Zucht der Manchester Terrier im englischen Mutterland hat sich erst in den 50er Jahren durch Importe, die aus den USA ins Land geholt worden waren, erholt. Eine zeitlang sah es so aus, als stürbe die Rasse aus. Nun gewinnt sie wieder an Popularität. Der Manchester Terrier ist eine der pflegeleichten Terrierrassen. Er ist ein idealer Haushund, selbst in der Stadt - bei regelmäßiger Bewegung - ist er ein zufriedener Hausgenosse. Alles in allem eine lebhafte, wachsame und gleichzeitig sehr anschmiegsame Rasse. Fremden gegenüber ist er etwas misstrauisch, aber nicht böse. Die enge Beziehung zu seinem Herrn ist ihm sehr wichtig. Ausgesprochenen lebhaft im Freien, ist er ruhig im Haus.

Der Manchester Terrier ist sehr kinderfreundlich und liebt es, ausgiebig herumzutollen. Eine konsequente Erziehung sollte man bei all dem aber nicht vernachlässigen.

Sein Kopf ist keilförmig geformt und verjüngt sich zur Nase hin; der Schädel soll flach und vor den Augen gut ausgefüllt sein, die Haut muss straff anliegen. Seine kleinen, mandelförmigen Augen müssen tiefschwarz leuchten; Nase schwarz, Ohren hoch angesetzt. Der Hals sollte lang und anmutig gebogen sein; die Schultern sind schräg gelagert, die Brust schmal und tief. Der Rücken ist über der Lendenpartie leicht gewölbt, die Rute wird nicht kupiert und verjüngt sich vom Ansatz zur Spitze hin. Die Läufe sollen kräftig und vollkommen gerade sein, die Pfoten klein und wie eine Hasenpfote geformt. Seine Behaarung ist dicht, kurz und glänzend. Die Farben schwarz und mahagonirot, an den Pfoten deutliche Strichelung; Schulterhöhe 40-42 cm, Hündinnen etwas weniger; Gewicht für Rüden 18-20 Pfund, Hündinnen 16-18 Pfund.

Josefine Scherer


Quelle:www.kft-online.de